Erinnerung

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Hey Leute, hier eine Erinnerung an einen Text, der mich immer wieder nachdenklich stimmt. Wenn Pflege doch nur so wäre wie Sicherheitskontrollen am Flughafen… Aber lest selbst:

https://dasdenkeichduesseldorf.wordpress.com/2016/12/11/pflege-und-fummeln/

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Filmkritik: Don’t Worry, weglaufen geht nicht

Ich habe mir letztens „Don’t Worry, weglaufen geht nicht“ angesehen und anschließend auch eine Kritik gelesen. Den Film fand ich sehr gut. Im Zusammenhang mit der Kritik noch überraschender. Kurz zum Plot: der Film basiert auf einer wahren Begebenheit oder besser gesagt, auf einer Biografie. Der 21-jährige John Callahan wird bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt und ist anschließend querschnittsgelähmt. Jetzt könnte man meinen sein ganzer Leidensweg, mit der Behinderung zurecht kommen zu müssen, füllt die nächsten 90 Minuten. Ja, das auch. Ich glaube, so ganz ohne geht es nicht, aber viel interessanter ist auch, dass er Alkoholiker ist und durch die Alkoholsucht wird die Behinderung zur Nebensache, sehr sehr interessant. Natürlich werden Situationen dargestellt, in denen er mit seiner Behinderung klarkommen muss, aber sein Hauptziel ist es ‚trocken‘ zu werden, denn Laufen wird er nicht mehr lernen.

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Neue Erfahrung (20) – Selbstreflexion

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Wenn ich das ganze nochmal durchmachen würde, wäre das dann wirklich eine neue Erfahrung? Aber egal. Mit diesem schmerzhaften Hintergrund weiß ich nicht, wofür ich mich entscheiden soll. Dieser romantischen Idee hinterherhecheln oder doch der Vernunft nachgeben und es sein lassen.
Sag ich jetzt B? A hatte ich doch gesagt, also logische Reihenfolge, jetzt muss ich auch B sagen. Eine romantische Idee, Liebe hin oder her. Was wäre denn, wenn man jemanden aus seinem Leben herausholen würde, der es offensichtlich nicht schafft, sich daraus zu befreien? Weiterlesen

Facebookerfahrung die 16.

Screenshot_2017-04-25-18-11-16Tja, ich hätte vielleicht nicht fragen sollen. Aber sehr viel länger hätte es auch nicht dauern können. Was halte ich jetzt von der ganzen Sache? Ich glaube, wenn ich richtig verzweifelt wäre, würde ich mich auch an jedem Strohhalm festklammern, der an mir vorbeischwimmt, oder? Aber irgendwie kommt mir das auch bekannt vor. Das und die Ironie von Schicksal ist, dass mir zwei Tage später ein Eintrag von einer meiner sogenannten Freunde gezeigt wurde, er hat wohl einer Frau aus Bosnien, Russland, keine Ahnung Geld überwiesen, es war sogar für ihr Kind, es war auch nicht für ihn und dann hat er nichts mehr von ihr gehört. Und alle kommentierten, wie blöd man doch sein kann. Ja, das ist wieder so eine Sache, mit der ich meine Probleme habe. Ist Mitleid mit anderen, helfen zu wollen blöd oder ist es eher bemerkenswert? Im Grunde, wenn man Geld nach Afrika spendet, weiß man auch nicht, was Weiterlesen

Facebookerfahrung die 15.

Screenshot_2017-04-25-18-11-16Ich war so zufrieden mit mir, mit ihm, mit dem Ganzen, auch wenn ich das Ganze sehr verrückt fand. Ich meine, ich chatte da mit irgendjemanden auf der anderen Seite der Welt und bilde mir ein, dass er mich versteht, trotz der sprachlichen Barriere, das kann doch nicht sein. Aber es wurde immer mehr zu einem festen Telefontermin, so intensiv und so langatmig, dass sogar manche meiner Aufgaben liegen geblieben sind, weil ich ja telefonieren musste zu einer bestimmten Uhrzeit. Es gab sogar Auswirkungen auf meine Arbeit. Jetzt glaubt man vielleicht, dass ich zu müde, dass ich zu abgelenkt war. Nee, das war es nicht. Das Gegenteil war es auch nicht. Es war einfach nur so, als ob ich eine Rüstung hätte, eine Rüstung aus guter Laune, keiner kann mir was, egal wie blöd mir einer kommt, ich bin immer noch happy, schon fast gruselig happy. Und dabei versuchten so viele, so oft meine Laune zu sprengen. Wer hat nicht jemanden im Büro, der reinkommt und so eine Fresse zieht, dass man denkt, der Tag ist vorbei und sich dann gefühlt von meiner guten Laune hat anstecken lassen. Alleine das war diesen ganzen Aufwand wert.

 

Ich konnte nicht genug von ihm kriegen, das war wie eine Droge. Droge klingt so negativ, wie eine Medizin, wie ein Zaubertrank. Ja ich denke, Zaubertrank ist das richtige Wort. Und plötzlich da geht alles, die Grenzen des Möglichen können überwunden werden, man kann einfach alles. Natürlich weiß ich nicht, wie es ihm ging, aber es gab keinen Zweifel daran, dass es weniger sein könnte. Ganz im Gegenteil wenn wir verabredet waren zu einer bestimmten Uhrzeit, dann war er zu dieser Uhrzeit da, Punkt. Das kannte ich noch anders von meinen anderen afrikanischen Erfahrungen. Wenn ich mal nicht telefonieren konnte, so habe ich Ärger bekommen.

Und dann konnte er plötzlich nicht mehr telefonieren, sein Onkel hatte einen Unfall und da war er nicht zum verabredeten Zeitpunkt erreichbar, hinterließ mir nur eine Nachricht. Okay, natürlich tut mir das Leid und ich hoffe, dass es bald wieder gut ist, aber ich hätte auch gedacht, dass wir dann ganz normal weiter telefonieren können. Nein, er musste jeden Tag ins Krankenhaus. Das schränkte unsere Telefonzeiten stark ein und die Themenfelder genauso. Ich konnte es kaum erwarten bis diese Zeit vorbei war, aber wollte natürlich mit Trost und Verständnis zur Seite stehen, helfen soweit man kann.

Vielleicht hätte man das Wort helfen nicht ganz so groß schreiben sollen, denn irgendwann wurde mir auch erklärt, wie teuer das Krankenhaus ist, wieviel Geld man hätte und wie groß die Differenz ist und dass man wirklich nicht weiß, wie man das auftreiben könnte. Ich hätte ja keine Ahnung, wie es bei denen da ist, wir hätten ja viel mehr Geld als die. Anfangs wurde ich stutzig, aber hörte mir das vorerst nur an. Solange man mich nicht fragt, ist es eine ganz normale Unterhaltung und wenn man Geldsorgen hat, spricht man doch darüber, also ist das normal. Also hörte ich zu und dann wurde mehr darüber gesprochen und mehr betont, wie die Unterschiede zwischen unseren beiden Welten sind. Und dass man gar nicht weiß, was man machen soll und wie verzweifelt man ist. Irgendwann konnte ich nicht mehr, er drückte mich mit seinen Äußerungen an die Wand. Da habe ich ihn ganz offen gefragt, ob er mich nach Geld fragen würde. Und er meinte, wenn ich ihm helfen wollen würde, so würde er mich nicht davon abhalten.